INTERVIEW: Matthias Fuchs, Partner der Sportler Akademie
Fokus: Sporthypnose,
Interview vom 9. November 2017 mit Matthias Fuchs, Dipl. Sport Mental Coach / Trainer
Matthias arbeitet mit Sportlern und Teams eng zusammen um die Fähigkeit jedes Einzelnen zu verbessern. Er ist überzeugt, dass die mentale Stärke kein Zufall ist, sondern das Ergebnis von Training und Erfahrung. Mithilfe verschiedener Hypnosetechniken stärkt er das Selbstbewusstsein, die Konzentration sowie die Motivation von Sportlern.
Matthias, du arbeitest regelmässig mit Sportlern zusammen. Oftmals verwendest du Hypnosetechniken - Was bewirkst du damit?
Sportler können mithilfe hypnotischer Techniken zusätzliche Kräfte mobilisieren. Viele Sportler schwärmen von mehr Entspannung oder von der besseren Fokussierung auf ihre Ziele. Sportler finden durch die Hypnose zum idealen Leistungszustand. Es ist leicht möglich, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, die Nervosität zu senken und sogar Schmerzen zu lindern. Mit der Hypnose ist es zudem möglich, den Heilungsprozess nach Verletzungen in Gang zu setzen und positiv zu beeinflussen.
Wie ist der Ablauf einer Sporthypnose?
Zuallererst gibt es ein Vorgespräch. Ich lege grossen Wert auf Vertrauen zwischen mir und dem Klienten, da dieses Vertrauen die Basis für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist. Ängste von Klienten, welche noch nie hypnotisiert wurden, werden abgebaut. Danach beschreibe ich den Hypnoseablauf erneut und weise auf die persönlichen Rolle und Verantwortung des Klienten hin. In der Folge definieren wir gemeinsam die Ziele und Erwartungen des Klienten. Hier hilft mir meine Erfahrung als Coach, um ein möglichst genaues Endresultat zu erreichen. Sobald alle Fragen geklärt sind und der Klient sich wohl fühlt, startet die Hypnose. Zuerst gibt es eine Einleitung oder Herbeiführung der Hypnose und eine Vertiefung, was 5 - 8 Minuten dauert. Dann kommt die eigentliche Hypnosetherapie – Sie dauert ca. 30 – 60 Minuten, je nach Thema. Abschliessend kommt die Auflösung der Hypnose und sofern notwendig, gibt es ein Nachgespräch.
Wie fühlt sich Hypnose an?
Es ist von Mensch zu Mensch verschieden, wie die Hypnose wahrgenommen wird. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Klienten während der Hypnose nicht ohnmächtig oder vom Schlaf übermannt sind. Die Intensität der Hypnose ist individuell - Einige Menschen meinen, dass sie schweben, andere fühlen eine bleierne Schwere, aber alle spüren eine wohlwollende Entspannung.
Wenn ich Fussballer bin und seit zehn Spielen das Tor nicht mehr treffe, kann mir die Hypnose dabei helfen, wieder Tore zu schiessen?
Solche Blockaden kommen im Sport oft vor und mit jedem Spiel, in welchem du kein Tor schiesst, wird diese Blockade grösser und grösser. Dadurch machen sich die Sportler immer häufiger Gedanken und verlieren den Fokus. Der Gedanke ‘‘Ich darf nicht versagen‘‘ ist dann allgegenwärtig und schürt die Angst. Druck durch Medien, Trainer, Teamkameraden legt sich auf und verhindert die Fokussierung auf das Ziel. Ich kann niemandem beibringen wie man Tore schiesst, aber negative Gedanken, welche dem Erfolg im Wege stehen, können auflösen werden. Das Ziel rückt dadurch wieder näher. Der Glaube an den Erfolg und die Fähigkeiten kehrt zurück. So kann auch der erneute Erfolg wieder eintreten.
Welche Personen nutzen die Sporthypnose und aus welchen Gründen kommen sie?
Die Vielfalt meiner Klienten überrascht mich selber. Ich hatte mit Fussballern zu tun, welche wie vorgängig beschrieben, das Tor nicht mehr trafen. Eishockey- und Handballspieler, welche bemerken, dass sie nach einer Verletzung nicht mehr gleich aggressiv in Zweikämpfe gingen. Dart-Spieler die sich besser fokussieren möchten. Eine Bergsteigerin, die sich nicht mehr motivieren konnte. Läufer die mehr Energie im richtigen Moment benötigten. Ein Schwinger, der sich während des Kampfes von Zuschauern ablenken liess. Und noch einige mehr…
Welchen Leuten empfiehlst du die Ausbildung zum ZERT. Sport Hypnose Trainer?
Grundsätzlich empfehle ich es allen Menschen, die das Beste aus sich rausholen möchten. Man lernt Vieles, was nicht nur im Sport von Nutzen sein kann. Die Selbsthypnosetechniken die ich unterrichte, lassen sich in jeden Alltag integrieren, ob im Sport, im Business oder auch zur Regeneration im Alltag. Trainer oder Betreuer erhalten viel Wissen, um den Fokus von Athleten zu stabilisieren, ihnen die Nervosität zu nehmen und sie in ihrer Wirkung zu stärken.
Die Leserinnen und Leser haben erfahren, wie du Menschen im Coaching anleitest. Welche Praxis wendest du selbst für dich an?
Ich würde von mir behaupten, dass ich sozusagen ein ‘‘Tüftler‘‘ bin. Sobald ich eine neue Übung kennenlerne, will ich sie ausprobieren. Ob sie nun mein Selbstvertrauen stärkt, meine Motivation steigert, meine Konzentration fördert oder mich einfach mehr entspannen lässt. Spüre ich einen Effekt, gebe ich die Übungen meinen Klienten weiter und hoffe, dass sie den gleichen, positiven Effekt für sich entnehmen könne. Was ich für mich immer anwende ist die Selbsthypnose, damit kann ich mich schneller entspannen und löse den Druck oder die Nervosität. Auch visualisiere ich meine Ziele.
Interview vom 9. November 2017
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